Equality bedeutet, dass alle Mitarbeiter gleich behandelt werden und die gleichen Ressourcen und Möglichkeiten erhalten, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen oder Hintergründen. Der Fokus liegt auf Gleichbehandlung.
Equity hingegen berücksichtigt, dass Menschen unterschiedliche Startbedingungen und Bedürfnisse haben. Ziel ist es, durch gerechte Verteilung von Ressourcen und Chancen allen Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Im Hinblick auf nachhaltiges Wachstum im Personalmanagement ist Equity der erfolgversprechendere Ansatz:
Durch bedarfsgerechte Förderung können Mitarbeiter ihre individuellen Stärken optimal entfalten, was deren Motivation und Leistung steigert.
Eine diverse und inklusiv gestaltete Belegschaft fördert Innovation und resilienz.
Die gezielte Berücksichtigung von Mitarbeiterbedürfnissen trägt zur Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit bei.
Langfristig zahlt sich ein gerechter, auf die Bedürfnisse des Einzelnen ausgerichteter Führungsansatz in Form von besseren Unternehmensergebnissen aus.
Fazit: Während Equality auf Gleichbehandlung setzt, strebt Equity danach, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es allen ermöglichen, ihr Potenzial zu entfalten.
Für nachhaltigen Erfolg im Personal- und Organisationsmanagement ist Equity der vielversprechendere Weg.
Eine rein auf individueller Nutzenmaximierung basierende Investition in Humankapital kann problematisch sein, wenn sie zu größerer Ungleichheit führt.
Hier einige Überlegungen aus der Perspektive wichtiger ethischer Ansätze:
Utilitarismus
Wenn durch Ungleichheit der aggregierte gesellschaftliche Nutzen sinkt (z.B. durch soziale Spannungen, Kriminalität, geringere Solidarität), wäre dies aus utilitaristischer Sicht abzulehnen. Umverteilung und Chancengleichheit könnten dann den Gesamtnutzen steigern.
Rawls' Theorie der Gerechtigkeit
Nach Rawls' Differenzprinzip sind Ungleichheiten nur gerechtfertigt, wenn sie den am schlechtesten Gestellten den größtmöglichen Vorteil bringen. Ungleichheit durch ungleiche Humankapitalinvestitionen wäre demnach nur akzeptabel, wenn sie langfristig auch die Ärmsten besser stellt. Sonst wäre Umverteilung geboten.
Prinzip der gleichen Chancen
Ungleiche Investitionsmöglichkeiten aufgrund von Faktoren, die außerhalb individueller Kontrolle liegen (soziale Herkunft, angeborene Fähigkeiten etc.), verletzen das Prinzip fairer Chancengleichheit. Zu dessen Herstellung müssten benachteiligte Gruppen gezielt gefördert werden.
Fähigkeitenansatz von Amartya Sen
Wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten sind problematisch, wenn sie zu ungleichen Verwirklichungschancen führen, also der Fähigkeit, ein Leben nach eigenen Vorstellungen zu führen. Hier wären Maßnahmen nötig, die allen grundlegende Befähigungen sichern.
Kant'scher Ansatz
Wenn Ungleichheit dazu führt, dass einige Menschen nur als Mittel zum Zweck behandelt werden (z.B. schlecht bezahlte Arbeitskräfte im Niedriglohnsektor), verstößt dies gegen Kants Idee der Menschenwürde. Auch hier wäre ein Ausgleich nötig.
Aus all diesen Perspektiven lässt sich argumentieren, dass eine gewisse Umverteilung und gezielte Förderung nötig sind, um die negativen Folgen ungleicher Humankapitalinvestitionen auszugleichen. Allerdings darf dies nicht zu weit gehen - ein völlig egalitäres System würde individuelle Leistungsanreize untergraben.
Die genaue Balance zwischen Leistungsgerechtigkeit und Bedarfsgerechtigkeit, Effizienz und Gleichheit muss letztlich politisch ausgehandelt werden.
Ethische Theorien liefern hier wichtige Argumente und Kriterien. Sie zeigen auf, dass eine rein auf Marktmechanismen basierende Humankapitalbildung zu kurz greift.
Es braucht auch gesellschaftliche und staatliche Verantwortung, um faire Chancen und Teilhabe für alle zu sichern.